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Hörgeschädigte Kinder brauchen zwingend die Gebärdensprache!

Fast täglich rufen mich Eltern an, deren Kinder ein oder zwei CI haben. Die Kinder sind zwischen 4 und ca. 12 Jahren, sie haben fast alle mit den CI nicht so viel Sprachverständnis und Lautsprache entwickelt, dass man davon ausgehen könnte, dass sie eine halbwegs normale Schulbildung erlangen könnten. Sie könnten oder können dem lautsprachlichen Unterricht der Förderzentren für Hören (und Kommunikation) nicht folgen. Sie haben trotz zum Teil sehr hoher Intelligenz keine vollständige Sprache entwickelt.

Immer noch wird vor DGS gewarnt

Immer noch wird aber diesen Eltern von Gebärdensprache abgeraten. Ganz aktiv wird immer noch von Kliniken und Frühförderern und auch noch von Pädagogen, die es besser wissen sollten, vor Gebärdensprache gewarnt. Dass Kinder, die keine Lautsprache, aber eine vollständig Gebärdensprache erlernt haben, auf eine Regelschule mit Dolmetscher gehen können, wird verschwiegen.

Bessere Bildung in der Regelschule mit Dolmetscher

Gehörlose Kinder, die ein gutes bis mittelmäßiges Verständnis von Gebärdensprache haben, können und dürfen auf eine Regelschule gehen. Wenn sie Gebärdensprache verstehen, können sie dem Unterricht vollständig folgen, erlangen in 5 – 6 Jahren das Wissen, das sie sonst in 9 – 10 Jahren an einer Förderschule ohne gebärdensprachlichen Unterricht erfahren. Bisher sind die Erfolge der gehörlosen Kinder an Regelschulen den Fähigkeiten der Kinder entsprechend befriedigend bis großartig.

Gegen die Moral

Die oben genannten Verantwortlichen verstoßen gegen jegliche Moral und Ethik. Sie klären nicht auf, dass sich die Eltern gebärdensprachlichen Unterricht geben lassen können, dass den Kindern DGS – Kurse zustehen, dass den Kindern eine DGS kompetente Assistenz im Kindergarten zu steht, dass Kinder, die DGS beherrschen, problemlos mit Dolmetschern auf eine Regelschule gehen können.

Kinder mit CI sehr oft in der Förderschule

Das Argument, dass Kinder mit CI generell in die Regelschule gehen könnten, ist weitgehend widerlegt. Die Förderzentren sind gefüllt mit Kindern mit CI, die wenig bis gar keine Sprache besitzen. Und wenn sie ein paar Jahre auch ohne DGS in der Regelgrundschule mitkämen, so ist doch oft in der weiterführenden Schule Schluss. Sie können in der Geräuschkulisse der Schulen den Diskussionen und sprachlichen Anforderungen ohne Gebärdensprache nicht mehr mithalten.

Aufklärung ist Verpflichtung

Wenn Eltern sich für ein CI entscheiden, dann sollte ihnen sofort mit der Implantation auch der Weg mit Gebärdensprache wenigstens als „sicheres Netz“ erklärt werden! Jedes hörgeschädigte Kind, das für ein CI in Frage kommt, braucht auch Gebärdensprache.

Wer klagt an?

Rechtsanwälte sollten sich mit der Thematik auseinandersetzen und Eltern, denen nicht die volle Aufklärung zu Teil wurde, sollten sich überlegen die Kliniken und angeblichen Experten wegen unterlassener Hilfeleistung anzuzeigen.

Links:

Orientierungshilfe für Eltern mit einem hörgeschädigten Kind

Gebärdensprache fördert Lautsprache

Szagun: Kinder mit CI: Durch Irrlehren zusätzlich belastet

Humphries: Den Spracherwerb gehörloser Kinder sichern